Podcast Ring der Zukunft

Vom Mars bis zum Pflegeheim:

Die Zukunft der Robotik mit Dr. Daniel Leidner

Als Moderatorin und Digital Unternehmerin beschäftige ich mich seit Jahren mit Zukunftsthemen. Deswegen freue ich mich sehr, für die Stiftung Werner-von-Siemens-Ring den Podcast „Ring der Zukunft“ moderieren zu dürfen.

In dieser ersten Episode habe ich das Vergnügen, mit einem echten Zukunftsgestalter zu sprechen: Dr. Daniel Leidner vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Sein Spezialgebiet? Die Entwicklung von humanoiden Robotern, die nicht nur im Weltall, sondern auch auf der Erde, zum Beispiel in Pflegeheimen, eingesetzt werden können!

Forschung für Weltall und Wohnzimmer

Daniel hat eine Vision, die sich auf den ersten Blick widersprüchlich anhört: Roboter, die sowohl im Weltall als auch in unseren Wohnzimmern und Pflegeheimen arbeiten. Diese Roboter sind humanoid oder teilhumanoid, das heißt, sie haben Arme und manchmal Beine, können sich aber auch auf Rädern fortbewegen. Im Weltall sollen sie beim Aufbau von Habitaten helfen, während sie auf der Erde bei alltäglichen Aufgaben unterstützen können, etwa in der Pflege oder in Laboren.

Von links nach rechts:
Technische Leitung Thomas Weiss, VDI/VDE/ Leiterin der Produktion Francesca Contino, VDI/VDE/ Dr. Daniel Leidner, DLR. Im Bildschirm dazugeschaltet: Carmen Hentschel.

Roboter als intelligente Kollegen

Eine der faszinierendsten Entwicklungen von Daniels Team ist eine Steuerung, die so einfach ist, dass sie auf einem Tablet oder Smartphone funktioniert. Dies ermöglicht es den Astronauten, Roboter intuitiv zu steuern. Diese Einfachheit inspirierte das Team dazu, die Technologie auch für die Pflege zu adaptieren. Stellen Sie sich vor, eine Pflegekraft könnte einen Roboter einfach sagen: Räume Du doch mal die Küche auf oder wische den Boden!
Währenddessen kann sich die Pflegekraft voll auf die pflegebedürftige Person konzentrieren. Klingt nach einem spannenden Schlüssel zur Lösung für unseren Fachkräftemangel!

Die Herausforderungen der Robotik

Warum sind diese Roboter nicht schon überall im Einsatz? Die Antwort liegt in der Komplexität der Aufgaben, die sie bewältigen müssen. Roboter können heute bereits viele Aufgaben planen und ausführen, doch sie machen immer noch Fehler, vor allem in unvorhergesehenen Situationen. Diese Fehlerbehandlung ist eine der großen Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Hinzu kommt, dass Roboter oft in bekannten Umgebungen arbeiten, wie in der Industrie, wo jeder Prozess genau definiert ist. Im Alltag jedoch ist jeder Tag anders, und Roboter müssen lernen, sich an diese wechselnden Bedingungen anzupassen.

Von links nach rechts:
Technische Leitung Thomas Weiss, VDI/VDE/ Leiterin der Produktion Francesca Contino, VDI/VDE/ Dr. Daniel Leidner, DLR. Im Bildschirm dazugeschaltet: Carmen Hentschel.

Blick in die Zukunft: Wo stehen wir in zehn Jahren?

Da gibt Daniel einen interessanten Ausblick: während Roboterarme bereits in der Industrie weit verbreitet sind, könnten sie in den nächsten fünf Jahren auch im Alltag von Menschen mit körperlichen Einschränkungen Einzug halten. Die Entwicklung humanoider Roboter, die komplexere Aufgaben übernehmen, wird jedoch noch ein bis zwei Jahrzehnte dauern. Die Robotikforschung wird sich zunehmend in Richtung KI-Robotik entwickeln, wobei der Fokus auf der Integration von KI-Modellen in die Steuerung und Bewegung von Robotern liegt.

Europa als Innovationsmotor

Europa wird eine Schlüsselrolle in der Entwicklung von Robotern spielen, ist Daniel überzeugt. Viele der ersten humanoiden Roboter und kollaborativen Roboterarme wurden in Europa entwickelt. Doch es gibt Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Finanzierung. Startups in Europa haben oft Schwierigkeiten, ausreichend Kapital zu finden, um ihre Innovationen zu skalieren. Hier sieht Daniel Handlungsbedarf, um Europa als führenden Standort für Robotik zu stärken.

Netzwerke und lebenslanges Lernen

Tipp des Experten: Netzwerke sind heute wichtiger denn je! Die Komplexität der Robotik erfordert den Austausch zwischen Forschern, Unternehmen und Regierungen. Diese Netzwerke helfen nicht nur bei der Weiterentwicklung der Technologie, sondern bieten auch Möglichkeiten für neue Projekte und Kooperationen. Daniel selbst engagiert sich als Berater des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, um die Robotik in Deutschland und Europa voranzutreiben.

Jetzt reinhören in „Ring der Zukunft“

Link zur Stiftung:
https://siemens-ring.de/podcast-ring-der-zukunft-e01/

Dr. Daniel Leidner:
https://rmc.dlr.de/rm/de/staff/daniel.leidner/

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